Gülle, besser als der Ruf

Ein Beitrag von Florian Lummer.

Gülle ist ein wertvoller organischer Wirtschaftsdünger. Er entsteht durch den Exkrementen der Nutztiere. Jede Gülle hat andere Nährstoffe. Mithilfe einer Gülleprobe können wir die Nährstoffe erfassen um so zu errechnen, wie viel Gülle wir ausbringen dürfen.

Bodennahe Gülleausbringung

Gülle enthält auch Stickstoff. Einmal in Form von Ammonium und einmal organisch gebundener Stickstoff.

Der organisch gebundene Stickstoff wird nach und nach von Mikroorganismen mineralisiert, um später den Pflanzen als Nährstoff zu dienen. Das Ammonium ist im Boden unbeweglich und kann nur aufgenommen werden, indem die Wurzel zum Ammonium wächst oder indem es von Bakterien zu Nitrat umgewandelt wird. Nitrat ist dann wieder im Boden beweglich und kann von der Pflanze aufgenommen werden.

Neben Stickstoff enthält Gülle auch noch Phosphor, Schwefel, Kalium, Calcium und Magnesium. All diese Nährstoffe sind für die Pflanzen überlebenswichtig. Neben den Nährstoffen enthält die Gülle noch etwas essentiell wichtiges: >>> Humus <<<

Humusaufbau, wichtiger denn je

Humus ist eine organische Substanz. Die organische Substanz dient unter anderem als Nahrung für die Pflanzen, jedoch auch als Nahrung für das Bodenleben. Je Humusreicher der Boden ist, desto mehr Bodenleben. Das Bodenleben dient unter anderem zur natürlichen Lockerung des Bodens, aber auch zur Nährstoffmineralisierung. Humus verbessert die Bodenfruchtbarkeit. Außerdem speichert Humus CO². Es sollte also essenziell wichtig sein, Humus im Boden aufzubauen, um Bodenleben und Pflanzennährstoffe zu erhalten und zu fördern.

Bild by Pixabay

Gülle, auch für Klima und Umwelt eine Alternative

Die Alternative zu Gülle wäre Mineraldünger. Dieser hat einen hohen Energiebedarf in der Herstellung und hat dadurch hohe CO² Emissionen. Das heißt: Die von der Gesellschaft konstant kritisierte Gülle ist zugleich ein wertvoller organischer Wirtschaftsdünger und übertrifft sogar den Kunstdünger. Auch für Klima und Umwelt ist Gülle somit eine gute Alternative zu Kunstdünger.

Sind die Böden erst einmal ausgezerrt, benötigt es viel arbeit und Zeit, hier wieder Nährstoffe, Humus und somit Leben in die Böden zu bekommen.

Über Florian Lummer 6 Artikel
Florian schreibt Beiträge als Gastautor für Land und Technik. Er betreibt auch einen eigenen Blog auf Instagram (farmfacts_deutschland)